oAP



offenes Atelier Pinguin
Seit 2023 begleiteten wir Kinder und Jugendliche bei freiem arbeiten im offene Atelier Pinguin. Auf ca 200m2 haben wir Maltische, eine Malrolle, Malwand, Basteltische, Arbeitstische und verschiedenste Materialien startbereit. Wir orientieren uns an den Empfehlungen der Kinder Kunst Uni Linz und deren ‚Regeln‘ für ein offenes Gestaltungsatelier. Kinder im jedem Alter greifen bei uns ins Volle.

Ziele:
freies begleitetes Arbeiten in der bildenden Kunst
heranführen an Farben und Bindemittel
heranführen an Werkzeuge und Materialien

Holzabschnitte aus dem Atelier, Draht, Akuschrauber, Wachsmalfarben, Aquarell, Dispersion, Papier, Hammer und Nägel, Stoffe, Leim, Ton, Graffit-Stifte Buntstifte etc – in unserem Atelier ist Material in alle möglichen Ausprägungen vorhanden. Zugreifen und schaffen. Etwas hämmern, kleben, gegen die Wand werfen. Die Sterne streicheln. Arbeite selbstbestimmt. An Objekten, Malerei, Grafik, einer Ausstellung oder einfach mit einem Material wie Kaugummi, Wachs oder Licht.



Ablauf eines Nachmittags:
14:00 Begrüßung
14:05 Einführung in die CampusVäre, Halle 5 und das offene Atelier Pinguin oAP
14:10 kurzer Rundgang in Halle 5 mit der Fragestellung. Was seht ihr, was spricht dich an, ein Kunstwerk? ein Material? ein Werkzeug?
14:15 kurze Meinungsrunde. was hat dich angesprochen? womit möchtest du starten? Zeichnen – Malen – Bauen / basteln? Fragen zum Nachmittag.
14:20 loslegen der Gruppe aufgeteilt auf die verschiedenen Bereiche Zeichen, Malen, Bauen/basteln mit Pausen nach freiem Ermessen
16:30 Ausstellung der Werke, Dokumentation und Besprechung
17:00 Verabschiedung
18:00 Nachbereitung Raum und Team

Gruppen mit 8-10 Kinder und Jugendliche können wir einzeln Betreuen bei Gruppen mit 10-20 betreuen wie zu min. zu Zweit

Wir sprechen die Kinder und Jugendliche persönlich an und laden sie zur Partizipation ein. Die Kinder und Jugendlichen greifen bei den Angeboten zu und arbeiten an Ihren Themen. Der Raum und die Materialien fördern die Kommunikation untereinander. In der Abschlussrunde stellen wir die Werke aus und wer möchte ist eingeladen dazu zu sprechen und zuzuhören.


Liebe Eltern und Betreuer,

haben Sie eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen, die sich für künstlerisches Arbeiten interessiert? Im Pinguin bieten wir Workshops für freies Arbeiten an, die den jungen Teilnehmern einen besonderen Einblick in verschiedene kreative Techniken und Arbeitsweisen ermöglichen.

Unser Ansatz ist es, den Kindern und Jugendlichen Raum zu geben, frei mit den zur Verfügung stehenden Materialien zu arbeiten. Kunst ist sowohl in der Produktion als auch in der Betrachtung etwas sehr Persönliches. Daher greifen wir nicht ein, sondern schaffen ein anregendes Umfeld mit vielfältigen Materialien. Die Kinder und Jugendlichen sind von sich aus inspiriert und kommen auf ihre eigenen Ideen. Nach einer kurzen Einführung in grundlegende Sicherheitsthemen geht es los.

Wenn Sie Interesse daran haben, dass Ihre Gruppe an einem dieser Workshops teilnimmt, schreiben Sie bitte eine kurze Nachricht an pinguin@halle5.at. Geben Sie dabei das Alter der Kinder und ein oder zwei bevorzugte Termine an, damit wir den Bedarf besser planen können. Matthias Bildstein koordiniert die Pinguin Workshops. Bis zu 8 Kinder und Jugendliche begleiten wir mit einer Person, ab 9 Teilnehmern zu zweit oder dritt.

Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihren Kindern und Jugendlichen kreative Projekte umzusetzen!


Pinguin Kooperationen:
Kunstraum Dornbirn, Mittelschule Dornbirn-Markt, Volksschule Oberdorf, CampusVäre

Fördergeber:
Double Check, OEAD



Regeln im offenen Gestaltungsatelier nach der Kinder Kunst Uni Linz:
 Ich gestalte und male was ich will
 Ich entwickle meine eigenen Projekte
 Ich kann mit jemand anderen ein gemeinsames Projekt entwickeln und umsetzen
 Ich gebe niemanden Tipps was er oder sie machen soll oder kann
 Ich spreche nicht über die Arbeiten der anderen Kinder
 Ich frage kein Kind, was das werden soll
 Ich versuche konzentriert und leise zu arbeiten
 Falls ich mal keine Idee habe, was ich machen soll, dann mache ich eine Pause – es ist nicht immer möglich kreativ zu sein!
 Wenn ich müde bin, darf ich Pausen machen
 Meine fertigen Arbeiten darf ich einmal im Monat mitnehmen
 Falls ich technische Hilfe brauche, bekomme ich Unterstützung von der BetreuerIn Technische Regeln und Regeln bezüglich der Schutzkleidung (Handschuhe beim Heißkleben, etc.) hängen vom Materialangebot ab, sollten aber unbedingt besprochen werden


KREATIVITÄTSKILLER:

Dr. Amabile, bekannte Kreativitätsforscherin, hat durch ihre Untersuchungen die wichtigsten Kreativitätskiller namhaft gemacht:

BEAUFSICHTIGUNG: Wir weichen den Kindern nicht von der Seite und ihnen das Gefühl, wir ließen sie bei der Arbeit nicht aus den Augen. Wenn ein Kind unter ständiger Beobachtung steht, versteckt und unterdrückt es alle Impulse zu Risikobereitschaft und Kreativität.

BEWERTUNG: Wir bringen Kinder dazu, sich Gedanken zu machen, wie andere sie beurteilen. Kinder sollte es vor allem darum gehen, wie zufrieden sie selbst mit ihren Leistungen sind, statt sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wie sie von anderen bewertet oder benotet werden oder was wohl die Freunde denken.

BELOHNUNGEN: Übermäßige Verwendung von Mitteln wie Sternchen, Geld oder Spielzeug. Wenn solche Belohnungen zu oft und in zu großer Menge eingesetzt werden, nehmen sie dem Kind das intrinsische Vergnügen an kreativer Tätigkeit.

WETTBEWERB: Wir bringen die Kinder in eine zugespitzte Konkurrenzsituation, in der es nur einen Sieger geben kann. Kinder sollten die Möglichkeit haben das Tempo ihrer Fortschritte selbst zu bestimmen. (Allerdings gibt es einen gesunden Wettbewerb, der dem Team- oder Gruppengeist durchaus förderlich sein kann)

GÄNGELUNG: Wir schreiben Kindern genau vor, wie sie was zu tun haben – ihre Hausaufgaben, ihre häuslichen Pflichten, sogar ihre Spiele. Oft verwechseln Eltern und Lehrer dieses Hineinagieren in jeden Lebensbereich der Kinder mit ihren legitimen erzieherischen Aufgaben. So gewinnen Kinder das Empfinden, Selbstständigkeit sei ein Fehler und Explorationsverhalten Zeitverschwendung.

EINENGUNG DER ENTSCHEIDUNGSSPIELRÄUME: Wir schreiben den Kindern vor, welche Beschäftigungen sie nachzugehen haben, statt ihnen die Möglichkeit zu geben, ihren Interessen und Vorlieben zu folgen. Viel besser ist es, wir lassen Kinder entscheiden, wozu sie Lust haben, und bestärken sie in ihren Neigungen.

DRUCK: Wir stellen überhöhte Erwartungen an die Leistungen eines Kindes. Beispielsweise können sich die systematischen Trainingsprogramme, mit denen man Kleinkindern das Alphabet oder die Grundbegriffe des Rechnens einpaukt, bevor sie sich wirklich dafür interessieren, als ausgesprochen kontraproduktiv erweisen, so dass die Kinder am Ende eine tiefsitzende Abneigung gegen das betreffende Fach entwickeln.

Goleman D. /Kaufman P./ Ray M. (1997): Kreativität entdecken. München Wien: Carl Hanser Verlag / Seite 69